Molybdändisulfid wird häufig verschiedenen Schmierölen beigemengt, was zu einer Verbesserung der Gleitfähigkeit beiträgt. Dies führt neben einer längeren Lebensdauer von Maschinenbauteilen auch zur Schadensvorbeugung bei plötzlichen totalen Ölverlusten. Früher wurde Molybdändisulfid auch in den Motoren von Jagdflugzeugen eingesetzt, damit die Flieger bei einem Schuss in den Motor zumindest noch Notlanden konnten. Mein Großvater hatte hier in Schwerin bei Fokker gearbeitet und das jedenfalls so erzählt. Weil dieser Schmierstoff in das Gefüge eindringt wird eine hervorragende "Notlaufeigenschaft" erreicht. Früher haben wir damit die Haltbarkeit von Zweitaktmotoren deutlich verbessert. Diesen Schmierstoff habe ich vor rund 20 Jahren in die Läufe meiner Waffen mittels Bürste eingearbeitet um den Reibungswiderstand der Geschosse zu verringern und Laufverbleiungen zu vermeiden. Mit den Ergebnis war ich sehr zufrieden und ich habe zahlreiche Wettkampferfolge mit meinen Waffe erzielt.
Wird das Kolbensystem von Luftgewehren anstelle von Fett oder Öl mit diesem Trockenschmierstoff behandelt, wird der "Dieseleffekt" zuverlässig vermieden. Allerdings darf der Schmierstoff nicht einfach reingeschüttet werden, sondern man muss diesen in die Oberflächen von Kolbendichtung, Kolben und Kompressionskammer (z.B. mit einem Leinentuch) einreiben.
Mein Tipp zur Anwendung beim Luftgewehr HW 77 und HW 97: Wichtig sind die Dichtung, der Kolben und das Innere der Kompressionshülse. Das Gehäuse der Waffe, muss von innen damit nicht behandelt werden. Für die Kompressionsfeder wäre Haftfett, wie es beispielsweise für Motorradketten angeboten wird, eine gute Wahl. Ein Blechmantel soll das wandern von diesem Fett Richtung Kolbendichtung verhindern. Noch besser ist der Schmierstoff Notex für die Feder, weil dann ein Blechmantel für die Feder nicht gebraucht wird.
Allgemeine Hinweise zur Anwendung von MoS2: Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften von Maschinenteilen, Geräten und Präzisionsteilen, speziell bei feinstbearbeiteten Oberflächen. Zum Einarbeiten in Kunststoffe, Dichtungen, Packungen, Sintermetalle, zur Verbesserung der Gleiteigenschaften. Zur Langzeit- und eventuell auch Lebensdauerschmierung. Dieser pulverförmige Schmierstoff muss in die Oberflächen eingerieben werden. Eigenschaften: Vermindert Reibung und Verschleiß in weitem Temperaturbereich. Hohe Wirksamkeit durch die starke Bindungsstärke des MoS2 zu Metallen. Niedrigste Reibung bei höchster Belastbarkeit. Minimaler Verbrauch durch die Ausbildung extrem dünner Gleitfilme. Elektrisch nicht leitend und amagnetisch. Chemisch stabil. Verarbeitung: Für optimale Haftung Oberflächen vorher reinigen, am besten erst mechanisch und anschließend mit Universalreiniger. Bewährt hat sich das einreiben mittels Leinentuch, bis sich ein geschlossener MoS2-Film gebildet hat. Aufbürsten des Pulvers bei größeren Oberflächen. Intervalle: Der Schmierstoff setzt sich in das Gefüge und bleibt dort langfristig. Beispielsweise in Druckluftgewehren war nach 10 Jahren keine Erneuerung erforderlich. |